Die raumbezogene Videoinstallation Lightroom 2012 ist Teil einer großen Einzelausstellung im Herbst 2012. Erklärtes Ziel war, dem Phänomen Licht experimentell näher zu kommen. … (kompletter Text unter „Aktuelles“).

Tim Roßberg wurde 1987 in Osnabrück geboren und studierte von 2008 bis 2012 Kunst/Kunstpädagogik sowie Französisch an der Universität Osnabrück. 2010 war er in der Entwicklungshilfe und als Lehramtspraktikant in Ghana tätig. Von 2010 bis 2011 studierte er an der Universität Charles-de-Gaulle im französischen Lille Bildende Kunst, Kunstgeschichte, Philosophie und Französisch. 2012 beendete er sein Studium an der Universität Osnabrück mit dem Master of Education in Kunst/Kunstpädagogik und Französisch.
Seine künstlerischen Schwerpunkte sind Video- und Lichtkunst, Performance, Klanginstallation, Fotografie und Malerei.
Ausstellungen & Wettbewerbe
2012
Stadtgalerie Osnabrück, Große Gildewart 14
Telefon 0541 323-2190, kunsthalle@osnabrueck.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9 bis 18.30 Uhr
2012
Erste umfassende Einzelausstellung „One night stand“, Video, (Video-) Installationen, Raumkonzepte, Projektionen
2010
„Urban Affairs“ Streetart Einzelausstellung, Lille, Frankreich
„Rape Outcry“ Projekt, Domforum Osnabrück
Tim Roßberg erhielt den Piepenbrock Kunst Förderpreis (1. Preis) in dem Bereich Szenische Kunst/Medienkunst für seine Lichtinstallation.
„Lightroom 2012“
Die raumbezogene Videoinstallation Lightroom 2012 ist Teil einer großen Einzelausstellung im Herbst 2012. Erklärtes Ziel war, dem Phänomen Licht experimentell näher zu kommen. Licht kann durch das Reflexionsvermögen und die sonderliche Wirkung als transparentes Medium wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden, sowie die spirituelle und emotionale Dimension ausüben. Die psychische und physische Beeinflussung, sprich seelisch und körperlich, basiert auf der immateriellen, flüchtigen und überflutenden Eigenschaft des Lichts.
Die Installationen Lightroom 2012 operieren an einigen Schnittstellen zu anderen Disziplinen wie u.a. Skulptur, Video und Architektur. Darüberhinaus folgt die Installation der Tendenz bzw. der Hinwendung zum Hybriden, da sowohl stilistische als auch medienkategorische Zwänge aufgebrochen werden.

Für meine Arbeit ist die Relation Künstler/Werk/Betrachter sehr wichtig. Lichträume werden erst durch den Betrachter, der ihn wahrnimmt und erlebt zu einem solchen. Laut der Deleuze‘schen Installationslogik wird der Teilnehmen aufgefordert sich kohärent im Kunstwerk zu verorten. Da kein fester Betrachterstandpunkt vorgeben wird, lässt sich jedes Werk multiperspektivisch erfahren, was eine intensivere Raumwahrnehmung ermöglicht. Ich bediene mich eines geometrischen Grundvokabulars, das minimalistische und konstruktivistischen Zügen ausweist und für eine frische visuelle Klarheit sorgt. Die projizierten Strukturen sind reduziert und ausschließlich schwarzweiß gehalten. Erst im Zusammenspiel der drei Komponenten Licht, Objekt und Architektur entsteht das sinnliche Erlebnis. Das Kunstwerk soll mit seinem Umraum zu einem Ganzen verschmelzen. Da die Videoinstallation von allen Seiten zu betrachten und sogar begehbar ist, soll der Besucher dazu aufgefordert werden sich der Räumlichkeit und Atmosphäre hinzugeben. In diesem Fall wird der Betrachter als dynamischer Akteur begriffen, der die Raum-Werk-Beziehung belebt und gleichzeitig von ihr belebt wird. Die Tatsache, dass es mehrere Projektionsoberflächen gibt, die hintereinander gestaffelt sind und dennoch alle das gleiche Video zeigen, verweist auf das Expanded Cinema, einer Praxis des „erweiterten Kinos“ der 1960er und 1970er Jahre.. Das Medium Licht wird zum immateriellen Werkzeug, das temporäre Räume schafft und diese auch wieder verschwinden lässt. Lightroom 2012 bringt die sinnliche Kraft des Lichts zum Vorschein und entspricht David Bohms Ansicht „Licht ist Energie und ebenso Information – Inhalt, Form und Struktur. Es bildet das Potential für alles.“