Casilda von Toledo (nach Zurbarán)

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Casilda von Toledo (nach Zurbarán)

Beschreibung Weibliche Heiligenfiguren Die Reihe der weiblichen Heiligenfiguren entstand in der Auseinandersetzung mit Gemälden des spanischen Malers Francisco de Zurbarán (1598-1664). Die Arbeiten zeigen Frauen mit unterschiedlichen legendenhaften Lebensgeschichten: Casilda von Toledo, Rufina von Sevilla, Isabel von Portugal, Ursula von Köln, Dorothea von Caesarea. Vor dem Hintergrund der islamischen Geschichte Spaniens dienten die um 1630 entstandenen Bilder von weiblichen Heiligen dazu, die Verankerung Spaniens in den christlichen Werten zu demonstrieren. Gleichzeitig hatten sie eine übergreifende sozialdisziplinierende Funktion: Die heiliggesprochenen Frauen hatten im Sinne der christlichen Tugenden vorbildlich gelebt und ihr Leben für den christlichen Glauben hingegeben. Daher durften sie nach Kirchenrecht als Fürbitterinnen bei Gott angerufen und verehrt werden. Vor diesem historischen Hintergrund erfolgt der Rückgriff auf Zurbaráns Gemälde mit dem Blick auf gegenwärtige Problemfelder: Märtyrerinnen des sogenannten Islamischen Staates, Rolle der Frau in der katholischen Kirche, sowie den Ursachen und Folgen von religiös motiviertem Handeln.
Material und Arbeitstechnik Öl, Ölkreide / Leinwand
Erscheinungsjahr
Abmessungen 100 cm x 230 cm
6.000,00 EUR
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Weitere Kunstwerke von Rosemarie Sprute

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2016: Die Dogen von Venedig

Die Arbeiten mit dem Titel „Dogen von Venedig- Interpretationen Alter Meister“ gehen auf eine Auseinandersetzung mit Dogenportraits von venezianischen Malern der Frühen Neuzeit zurück. Sie behandeln ein historisches Sujet, über das die Maler nicht nur Ritual und Habitus der Dogen bezeichnet haben. Sie haben auch den religiösen und kulturellen Austausch zwischen Venedig und dem Orient sichtbar gemacht.

Meine Motivbearbeitungen sind vom Interesse an diesem damaligen visuellen Synthetisierungsprozess geleitet, sie bewegen sich zwischen Muster und Ornament und Abbild und Figur. Ornament und Figur werden übereinandergeschichtet, sie übersteigen sich und unterwandern sich in einem quasi paradoxen, primitiven, rauhen Arbeitsprozess des Abklatschens, des Auf- und Abspachtelns, des Walzens und Einritzens und Aufgrabens von Farbmaterie, die Zwischenräume und Raumzeit erzeugen.

2015: Sumo

Sumoringer, das sind vordergründig fettleibige, massige Männer, die durch extremes Training und extreme Ernährung ihren körperlichen Schwerpunkt in den Hüft-, Bauch- und Beinbereich verlagern. Sumoringer streben eine ungewöhnliche menschliche Figurenform an, weit von unserem klassischen Schönheitskanon entfernt.

Seit Jahrhunderten ist ihre Körperform in Japan Ausdrucksträger hochzeremonieller religiöser Bedeutung. Jede Haltung ist Sinnbild: erhobene Hände signalisieren Waffenfreiheit, das Beinaufstampfen ist Zeichen dafür, dass negative Energien aus dem Körper quasi herausgetreten werden. Jedes Kleidungsstück hat kultische Bedeutung: die eigens geweihten weißen Rautenbänder etwa symbolisieren Blitze.

Die einzelnen Bildmotive der Themenreihe fokussieren diese innere Verbindung von Kult und Kampf in Form von rituellen Haltungen, sie zielen weniger auf die Darstellung der spektakulären sekundenschnellen Kampfszenen.

Nicht ohne ironische Brechung, etwa durch die Farbe Rosa, setzen die durchgängig verwendeten Farben Weiß, Ocker und Gold Assoziationen an den Mythos vom Götterkampf als dem Ursprung des Sumo frei.

Die körperliche Masse der Sumatori erscheint als dominierende Fläche im Bild, angelegt in einer Art Durchsichtigkeit und nicht als undurchdringliche Farbfläche – erzeugt durch das Abspachteln der zuvor pastos aufgetragenen Ölfarbe. So werden Farbschichten, Farbfragmente, filigrane Strukturen und Texturen, die zuvor bei der Gestaltung des Untergundes angelegt wurden, freigelegt. Das verleiht der Massigkeit der Sumatori die Leichtigkeit, über die sie durch eine disziplinierte Gymnastizierung ihres Körpers tatsächlich verfügen; es hebt das statische Moment ihrer Haltung, z. T. durch starke Konturierung gekennzeichnet, auf; und es lässt die Kultsprache ihrer Körper stärker hervortreten.

2014: Abstract

„Brücken“ – In Ölkreide, Wasserbeize und Ölfarbe auf Leinwand mit Spachtel, Strukturwalze und Pinsel dargestellte Figur in Brückenhaltung vor transparentem, mehrfach geschichtetem Hintergrund (eine Art in die Tiefe weisenden Illusionsraum, z. T. aus Figurendetails bestehend), je gespachtelt, gewalzt, geritzt, mit Beize quasi „geglättet“, d. h. die pastos aufliegenden Farben wieder abgetragen und damit einen die einzelnen Bildelemente in der Tiefe verbindenden Grundton erzeugend.

„Burka“ – In Öl, Kreide und Wasserbeize auf Leinwand mit Spachtel und Pinsel dargestellte Figur im linken Mittelgrund, durch Kratzspuren in Teilen konturiert, zugedeckt durch türkisfarbig aufgespachtelte Farbschicht, anschließendes Freiwischen von Details der Figur; zwischen finaler Farbschicht und der Figurenebene ein reliefartiges Muster, erzeugt durch das Auflegen, Überspachteln und erneutes Abziehen einer grob strukturierten Gardine (Materialisierung der Burka).

„Geizkragen“ – In Öl, Kreide und Wasserbeize auf Leinwand mit Spachtel und Pinsel gearbeitete Figur vor hellem Grund, abstrahiert/verdichtet durch Verfahren des Abklatschens, Übermalens, Überspachtelns; im Bildraum ausbalanciert durch ein Kontrastieren von amorphen und geometrisierten Flächenformen, z. T. durch lineare Kratzspuren (Kreuz) hervorgehoben, in Rot- und Brauntönen.

„Ikonen“ – In Öl, Kreide und Wasserbeize auf Leinwand mit Spachtelzügen dargestellte Figur in Wiederholung vor vielschichtigem, mit einer Strukturwalze ornamentiertem Farbhintergrund in Blau-, Rot-, Violett- und Goldgelbtönen mit deutlichen Spuren der Bearbeitung: mehrfaches Auftragen von Beize, Wiederabspachteln der Farbe, Herauskratzen von konturbetonenden Figurendetails.

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