Hedwig Oeldig studierte Kunst und Germanistik an der Fachochschule Bielefeld. Das Licht hat es ihr angetan. Stimmungen, Gefühle und Landschaften in ganz unterschiedlichen Hemisphären und zu unterschiedlichen Zeiten immer wieder in ihren Bildern einzufangen, das treibt Hedwig Oeldig an. Seit Januar 2018 ist sie Mitglied in unserem Kunstportal und mit ihren vielfältigen Sujets eine echte Bereicherung, wie wir finden.
Über ihre Liebe zur Kunst und das Bedürfnis sich kreativ auszudrücken, darüber berichtet sie im Interview mit ARTRIKAT.
Ich habe schon in der Grundschulzeit gerne gezeichnet, gemalt und modelliert. Kunst war mein Lieblingsfach. Ich merkte früh, dass ich mich durch künstlerische Techniken gut ausdrücken kann. Diese Ausdrucksmöglichkeiten faszinierten mich. Wenn ich malte oder auf andere Art und Weise kreativ tätig war, war ich ganz versunken in meine Tätigkeit und glücklich. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Für mich ist künstlerisch tätig zu sein eine Möglichkeit, mich auszudrücken, und zwar anders und weitgehender als durch Sprache.
Meine Werke entstehen aus dem Bedürfnis nach persönlichem Ausdruck und der Freude am schöpferischen Tun. Das schöpferische, kreative Tun gibt mir Kraft und setzt Kräfte frei. Es gehört zu mir, bedeutet sinnvolle, freudige Arbeit und bereichert mein Leben. Ich brauche die kreative Arbeit auch als Ausgleich und Gegengewicht zum gegenwärtig vorherrschenden Rationalen, Kognitiven, Planbaren. Künstlerisch tätig zu sein ist mein Gegenpol zu dieser Entwicklung; es ist eine Balance zwischen Ratio und Kreativität, zwischen Verstand und Emotion.
Ich fühle mich sehr verbunden mit der Natur – mit der Landschaft und ihrem Licht. Beim Malen sehe und fühle ich Farben, Raum und Flächen, Licht und Schatten, Kälte oder Wärme. Mit breitem Pinsel oder Spachtel malend, ergeben sich Schichten, die ich deckend oder lasierend auftrage, wieder wegnehme, zerstöre, abwasche oder zerkratze. Teile älterer Schichten treten zu Tage oder frühere Schichten scheinen durch und vermischen sich miteinander. Der Zufall spielt bei diesem Prozess eine wichtige Rolle. Meine Malerei soll nicht abbilden. Die Gegenständlichkeit steht nicht im Vordergrund. Sie stellt sich im Prozess des Malens von selbst ein, mehr oder weniger. Meine Kunst bewegt sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit.
… erst heute Morgen: dass ich im nächsten Jahr erstmalig die Möglichkeit haben werde, überregional auszustellen und dass mir von einer Galeristin angeboten wurde, in Miami oder Spanien auszustellen. Das finde ich ungeheuer spannend; es wäre aber eher für die nächsten Jahre ein mögliches Ziel.
Dass ich weiterhin künstlerisch tätig sein kann und die Möglichkeiten dazu habe. (Zeit, Atelier, finanzielle Mittel) Ich möchte auf gar keinen Fall einen Stillstand; sondern Entwicklung, Kreativität.